Die Tugenden

 

 

Der Alte Pfad

Tugenden der Germanen und Wikinger, für die heutige Zeit neu interpretiert -

von Fjoelnir

 

Ehre

war die absolute Grundlage des Lebens der Germanen und Wikinger.

Sie ist das höchste Gut – sowohl jedes Einzelnen, als auch der Gemeinschaft und der Familie.

Jeder muß die Ehre des Anderen achten und die eigene Ehre mit allen Kräften be-wahren und vermehren. Ein ehrenhaftes Leben ist das oberste Ziel, denn in der Ehre liegt auch das Heil.

Ein Mensch kann also Heil empfangen - z.B. von den Göttern -, aber auch das eigene Heil schaffen und bewahren.

 

Treue

kommt erst nach der Ehre.

Denn jede Pflicht zur Treue hat ein Ende, wenn die Erfüllung der Treue etwas Un-ehrenhaftes verlangen würde oder einer der Partner seine Ehre verliert oder die des Anderen verletzt.

Treue beruht immer auf absoluter Gegenseitigkeit. Deshalb verlangt sie von beiden Seiten die gleichen Pflichten und beinhaltet, daß beide Seiten diese Pflichten erfüllen.

Doch konnte es vorkommen, daß zwei oder mehr Menschen sich durch einen Eid

( z.B. „Blutsbruderschaft“ oder Gefolgschaft ) in Treue aneinander banden. Da ein Eid unverbrüchlich war - oder zumindest sein sollte - konnte die Erfüllung dieser Treuepflicht dann u.U. auch dazu führen, daß etwas getan werden mußte, was normalerweise der eigenen Ehre widersprochen hätte.

Deshalb sollte ein Eid niemals leichtfertig abgelegt werden!

 

Mut

ist notwendig, wenn man die Forderungen der Ehre auch in schwierigen Situationen erfüllen will.

Es geht dabei nicht um „blinden Mut“ oder „Tollkühnheit“, sondern darum, daß man tut, was getan werden muß. Auch wenn es einen Anstrengung und große Überwindung kostet.

 

Wahrheit

bedeutet, daß man zu dem steht, was man ist, was man tut und was man denkt.

Dann ist auch die Wahrheit „Ehrensache“ – denn sie erfordert manchmal Mut; bringt einem selbst aber damit Ehre ein.

 

Gastfreundschaft

war früher sicherlich noch viel wichtiger als heute; denn wenn jemand unterwegs war, wußte er oft nicht, wo er übernachten sollte und vor allem Schutz finden konnte.

Doch auch heute ist es oft notwendig, mit Anderen zu teilen, sich ihrer anzunehmen und ihnen Beistand und vielleicht sogar Schutz zu gewähren.

 

Selbstständigkeit

bedeutet, nicht von fremder Hilfe abhängig sein zu müssen.

Man sollte versuchen, seine Ziele aus eigener Kraft zu erreichen – erwarten darf man aber trotzdem, daß die Gesellschaft allen die gleichen Chancen bietet.

Der Einzelne ist aber nicht auf sich allein gestellt, denn er hat immer seine Familie und seine Freunde.

 

Disziplin

heißt, daß ich mich selbst auch beherrschen kann und sollte.

Es geht hier um eine innere Disziplin, die in meinem Verhalten Ausdruck findet:

ich lege mir selbst Beschränkungen auf, um Anderen nicht Unrecht zu tun und dadurch dann letztlich vor mir selbst unehrenhaft dazustehen.

 

Fleiß

Ich weiß, daß das Leben mir nichts schenkt.

Aber durch Fleiß werde ich meine Ziele erreichen. Ich werde sie erreichen, auch wenn Andere u.U. nicht daran glauben, daß ich es schaffe und mich deswegen nicht unterstützen. Dazu brauche ich aber:

 

Beharrlichkeit

denn wenn ich zu schnell aufgebe, wird mir kaum etwas gelingen.

Aber durch Ausdauer lerne ich meine eigenen Grenzen immer wieder zu erkennen, zu hinterfragen und möglicherweise zu durchbrechen – auch wenn es mir schwerfällt.

 

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